Kombinierte hormonelle Verhütungsmethoden

Systemisch wirksame kombinierte Verhütungsmethoden

Sehr sichere Kontrazeptionsmittel sind die sogenannten kombinierten oralen Kontrazeptiva („KOK“) aber auch die transdermal (über die Haut/ Schleimhaut) also nicht über den Magen-Darm- Trakt verwendete Verhütungsmittel. Diesen Methoden ist eine Kombination von Östrogen und Gelbkörperhormon („Gestagen“) gemeinsam. Somit lassen sich dadurch zusätzlich viele therapeutische Möglichkeiten wie die Behandlung bei Veränderungen der Haute („Akne“), überregelstarken Blutungen oder bei gutartigen Erkrankungen der Gebärmutter (Adenomyosis uteri; Myome; Endometriose) erschließen.

Nachteilig muß jedoch hier das Nebenwirkungs-; Arzneimittelinteraktions- und Risikoprofil dieser Präparate wie z.B. familiäre Thromboseneigung, erhebliches Übergewicht; therapiepflichtige Erkrankungen (.B. Epilepsie; Diabetes) und Erkrankungen in der Vergangenheit ( z.B. stattgefunden Thrombose) angesprochen werden. Des Weiteren sollte hier eine intensive Aufklärung bei gleichzeitiger Einnahme von Antibiotika; Durchfallerkrankung/ Erbrechen; geplanten Operationen oder Urlaubsreisen und Langzeitflügen erfolgen.

Wir beraten Sie dazu gern.

 

Die bisher bekannteste hormonelle Verhütungsmethode und auch besten geeignetste Methode zum Einstieg in die Schwangerschaftsverhütung in sehr jungen Jahren ist die „Pille“ als Kontrazeptionsmethode mit systemische hormoneller Verhütung. 

Hier ist die regelmäßige Einnahme ein wesentlicher Bestandteil einer sicheren Schwangerschaftsverhütung. Jedoch gibst es viele Situationen vor allem bei Hautproblemen oder systematischen Erkrankungen die eine Pille als Verhütung und Therapie bedürfen. Aufgrund einer Vielzahl von hormonellen Kombinationsmöglichkeiten ist hier für die Anwenderin eine geeignete für sie individuell am besten wirksames Präparat möglich. 

Gern arbeitet man auch mit dem sogenannten „Langzyklus“: Einige Pillensorten erlauben eine durchgängige Pilleneinnahme ohne Pillenpausen (28-Tage  oder 24/4 Methode) so dass keine oder kaum Monatsblutungen auftreten und die Verhütungssicherheit erhöht ist. Fragen Sie uns gern danach!

In jedem Falle sollte vorher eine ausführliche Beratung zu Komplikations- und Nebenwirkungsmöglichkeiten der oralen Kontrazeption erfolgen um herauszufinden ob eine Pilleneinnahme medizinisch möglich ist.

 

Eine weitere sehr moderne und unkomplizierte Methode ist der Verhütungsring.

Er zeichnet sich durch eine unkomplizierte Anwendung 1x pro Monat aus. Der Ring fühlt sich ähnlich wie ein weicher Plastikring an und wird wie ein Tampon in die Scheide eingeführt. Demzufolge ist er besser als eine Methode nach dem ersten Geschlechtsverkehr zu empfehlen. Das Hormon gelangt direkt über die Scheidewand in das Blutsystem zu den Zielorganen und kann bei Durchfall oder Erbrechen trotzdem wirken (aber Einschränkung bei der Antibiota- Einnahme dennoch zu beachten!) 

Mit dem Verhütungsring kann man die Blutungsstärke oft gut reduzieren und auch einen Langzyklus (s.o.) ohne monatliche Blutung initiieren.

Sollte er dennoch mal herausfallen so läßt er sich einfach unter warmen Wasser abspülen und nach spätestens 2 Stunden wieder bis zum geplanten nächsten Wechsel einsetzen.

 

Und nicht zu vergessen: das Verhütungspflaster:

Das Pflaster ist 1x pro Woche auf die Haut - immer an wechselnden Hautstellen- aufzukleben und nach einer Woche zu erneuern. In der vierten Woche wird das Pflaster weggelassen und es kommt zur menstruationsähnlichen Blutung. Dann beginne der Pflasterzyklus nach 7tägiger Pause erneut. Die Risiken und Nebenwirkungen sind wie bei der Pille einzuschätzen. Vorteil ist hier die wöchentliche Applikationsform- man kann es also nicht so schnell vergessen! Nachteilig ist die nicht geeignete Anwendung bei Hauterkrankungen wie z.B. Ekzemen; Allergien o.ä. oder auch nicht beigebet als Methode bei erheblichen Übergewicht. Das Hormon wird über die Haut/ Unterhautfettgewebe in das Blut überführt und zuviel Fettzellen blockieren diesen Prozess.